Exposé

Worte des Schweigens

Kreta ist nicht nur die Wiege Europas, sondern auch die Wiege von Leid aus Liebe.
Kreta ist der Einsatzort vom damals jungen Manfred Schwertfeger im Zweiten Weltkrieg, der nach der Fallschirmlandung seinen besten Freund Paul verliert. Noch Jahre danach schreibt er Briefe an den Gefallenen und sammelt sie in einer Mappe. Seine spätere Familie erfährt bis zum Frühjahr 2003 nichts davon.
Kreta ist das Ziel des Osterurlaubs seines Sohnes Frieder(44, Lehrer) und dessen Frau Sabine. Er träumt von Mythen, Archäologie und einer glücklicheren Ehe, bis seine Mutter ihn kurz vor dem Abflug inständig bittet, den Vater zu suchen.
Kreta ist der Absendeort einer Postkarte, die Tobias (12, Schüler von Frieder) von seinem Vater bekommt. Jener hat die Familie verlassen. Nur Tobias vermisst ihn und will ihn allein auf der Insel suchen, denn auch er fliegt mit Mutter und Bruder nach Kreta.

Das zentrale Thema dieses Romans von ca. 370 Seiten ist das Schweigen - aus Scham, aus Angst, aus Erfahrung, aus Liebe, sein Aufbau und die tief greifenden Auswirkungen.

Nach dem Prolog (liegt bei) beginnt das Kapitel „Manfred“ 1934 in dessen Kindheit. Diesem folgt der Erzähler – auch durch Briefe – in sein Bücherregal, in den Krieg, die britische Gefangenschaft in Ägypten, bis er 1948 nach Deutschland zu seinen Eltern zurückkehrt, die in Hamburg untertauchen müssen. Auseinandersetzungen mit seinem Vater und dem neuen Deutschland treiben ihn zu falschen Papieren und zur Suche nach neuen Zielen: In Bremen hofft er sie zu finden. Dort lernt er nach einer Schlägerei Hedwig kennen. Als sich seine Zukunft mit ihr hoffnungsvoll zu entwickeln scheint, endet das Kapitel.
Das Kapitel „Frieder“ beginnt 1968. Er leidet unter dem Ehrgeiz und der Herrschaft des Vaters über die Familie. Er lernt das Stillsein und Stillhalten und nimmt es mit zum Studium nach Berlin. Fleißig ist und bleibt er, auch als Sabine die Studentenwohnung schmückt. Er verschweigt ihr, dass er sich um seine humpelnde Mutter sorgt und deshalb in seine Heimatstadt Bremen zurückkehrt. Sabine lockt er mit einem Verlobungsring. Sie heiraten jedoch erst, als seine Mutter drängt. Seitdem drückt er sich vor Sabines Kinderwunsch. Vor dem Urlaub steht es mit seiner Ehe nicht zum Besten. (Hier schließt sich inhaltlich der Prolog an.)
Es folgt das Kapitel „Tobias“. Der Leser verfolgt das spannungsgeladene Kofferpacken, geht mit Tobias auf die Reise und begleitet ihn auf der ständigen Vatersuche bis zu einem nächtlichen Strand, den Tobias panisch verlassen muss, um Hilfe zu holen.
Das letzte Kapitel „Söhne“ besteht aus Szenen, die sich abwechselnd den jeweiligen Hauptfiguren widmen und das Schweigen schließlich teilweise auflösen.
Der Epilog spielt wie der Prolog an einem Bremer Denkmal. Frieder und sein Vater sehen sich das erste Mal nach der Kretareise. Tobias taucht auf, läuft allerdings überstürzt davon. Die Frage nach möglichen Veränderungen und das Ende bleiben offen, jedoch mit einem Hoffnungsschimmer.

Der Roman lebt von der Nähe zu den drei Protagonisten bis in ihre Gedanken hinein, um dann wieder knapp und realistisch zu zeigen, wie sie ihr Schweigen leben und es in Dialogen und Handlungen schützen.

Der zeitliche Umfang von fast 70 Jahren bedurfte viel Recherche in diversen Universitätsbibliotheken, in Hamburg und Bremen und im Internet. Außerdem waren zwei Reisen nach Kreta nötig, um Authentizität zu schaffen.

Viele Menschen teilen ähnliche Erfahrungen, und das ganz im Verborgenen. Schon deshalb kann das Lesepublikum sehr vielfältig sein: von Menschen mit Interesse an den psychologischen, politischen und familiären Auseinandersetzungen bis hin zu Lesern, die selbst schweigen.

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